Erweiterter Horizont bleibt grün

Im 25. Jahr des Bestehens will es die Geschäftsführung der Lilienthaler Gärtnerei Ulf Wohlgemuth noch mal wissen. In diesen Tagen übernimmt sie den Garten- und Landschaftsbaubetrieb von Manfred Tietjen.

In dritter Generation betreiben Carola und Ulf Wohlgemuth in Lilienthal ihre Gärtnerei und den Gartenbaubetrieb. Ihr Sohn Marcel Wohlgemuth als gelernter Obergärtner steht in den Startlöchern. (Sabine von der Decken)

Lilienthal. Ein Hang zum Grünen existiert schon seit vier Generationen im Familienbetrieb von Ulf Wohlgemuth. Die gleichnamige Lilienthaler Gärtnerei gibt es bereits seit 25 Jahren. In diesem Jahr steht das Jubiläum an. Mit der Übernahme des seit 40 Jahren bestehenden Garten- und Landschaftsbaubetriebs von Manfred Tietjen möchte der Betrieb im Jubiläumsjahr sein Angebotsspektrum erweitern – bleibt dabei aber seinen Wurzeln treu.

1966 eröffneten Ulf Wohlgemuths Eltern an der Hauptstraße ein Blumengeschäft, das der gelernte Floristikmeister später weiterführte. Mit dem Umzug in die Gutenbergstraße verlagerte der Floristikbetrieb seinen Schwerpunkt auf den Bereich Gärtnerei mit dem besonderen Akzent Friedhofspflege. Vor gut zehn Jahren orientierte sich die Firma im Zuge des Umzugs an die Goebelstraße ein weiteres Mal um und firmierte zum reinen Gartenbaubetrieb mit Friedhofsgärtnerei um. Mit der Übernahme des Lilienthaler Garten- und Landschaftsbaubetriebs von Manfred Tietjen erweitert Wohlgemuth zum Jahresanfang seinen „Horizont“ ein weiteres Mal. Durch die Übernahme des in Lilienthal alteingesessenen Betriebs Tietjen beschäftigt Wohlgemuth nun zehn festangestellte Mitarbeiter. „Mein Kapital sind meine Leute“, sagt er im Brustton der Überzeugung und lobt deren Arbeitsleistung.

Vierte Generation im Betrieb
Wenn Not am Mann ist, legt Ulf Wohlgemuth auch heute noch mal auf den Baustellen Hand an. Das sei aber eher die Ausnahme, in aller Regel beschäftige ihn das administrative Geschäft. Mit Obergärtner Marcel Wohlgemuth ist die vierte Generation in den Familienbetrieb eingetreten, die nun Verantwortung übernimmt. Schon früh besserten die Söhne Marcel und Christopher im elterlichen Betrieb ihr Taschengeld auf. Gemeinsam mit Sohn Christopher und Ehefrau Carola Wohlgemuth betreibt Ulf Wohlgemuth zudem als Geschäftsführer die Bauträgerfirma UC Immobilien. Diese Verbindung zwischen Bauträger und Gartenbau, so Wohlgemuth, steht ursächlich mit Schwiegervater Heinz Meenen in Verbindung, dessen Lebenswerk damit fortgesetzt wird. Unter einem Dach arbeitet die gesamte Familie mit Gartenbaubetrieb und Bauträgerfirma zusammen. Dadurch seien kurze Entscheidungswege gegeben, sagt Ulf Wohlgemuth. „Wir arbeiten nicht über unsere Verhältnisse“, sagt er, und macht damit deutlich, dass die Betriebe nur entsprechend ihrer Struktur Aufträge annehmen. In einem Radius von rund 40 Kilometer um Lilienthal liegt ihr Betätigungsfeld. Der Schwerpunkt des Lilienthaler Garten- und Landschaftsbetriebs liegt im Bereich Grünflächenpflege.

Laut Reinhard Schrader, Geschäftsführer Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen/Bremen, war im vergangenen Jahr gerade im Privatkundenbereich kein Auftragsrückgang zu verzeichnen. „Wir hatten eine recht hohe Nachfrage“. Auch im öffentlichen und gewerblichen Bereich sei es ganz gut gelaufen. Insgesamt sei die Auftragslage mit den Vorjahren vergleichbar gewesen, so Schrader. Allerdings sei der Aufwand, den nicht nur Gartenbau- sondern alle Handwerksbetriebe coronabedingt betreiben mussten, größer als in normalen Jahren.

Die Ergebnisse der vom Verband im Frühjahr und Herbst anberaumten Konjunkturumfrage seien für die aktuelle Situation zufriedenstellend, so Schrader. 2019 lag der Branchenumsatz bei einer Milliarde Euro. „Wir wissen aber nicht, was noch kommt“, wiegelt der Geschäftsführer ab. Wichtig sei, dass öffentliche Auftraggeber auf Haushaltssperren verzichteten und Investitionen nicht zurückstellten. Der Verband und seine 400 Mitglieder hoffen, dass die Kommunen weiter in die klimafreundliche Umgestaltung von Stadträumen investieren. Im Internet listet der Verband unter www. gruen-in-die-stadt.de diverse Förderprogramme zur grünen Stadtentwicklung auf.

(Quelle: https://www.weser-kurier.de/region/wuemme-zeitung_artikel,-erweiterter-horizont-bleibt-gruen-_arid,1955730.html )